Sonntag, 19. Februar 2017

Samstag, 18.2.17


Lerntipp No. 1

Wir lernen, was wir lieben.
Wir lernen das, wofür wir uns interessieren. Was uns nicht interessiert, lernen wir nicht.

Lernen ist nicht eine Frage der Intelligenz, sondern des Interesses.

Was machen wir, wenn wir in 10m Entfernung einen geliebten Menschen entdecken? Wir laufen zu ihm, um ihm nahe zu sein. Liebe ist Nähe.

Was aber machen wir, wenn wir 10m vor uns einen gefürchteten Menschen entdecken? Wir drehen uns um und laufen weg. Ablehnung ist Abstand.

Lernen heisst ua, Neues in sich hineinzulassen. Dazu braucht es Nähe. Wie ich aus der Ferne kein Brötchen essen kann, so kann ich nicht lernen, was ich ablehne. Ich darf und muss ganz nah an das herangehn, was ich lernen möchte. Ich sollte lieben, was ich lernen möchte; mich zumindest dafür interessieren. Dafür brennen wäre ideal.

Schule ist Zwang. Ein von oben verordnetes System, das wenig Rücksicht auf die Befindlichkeit des Einzelnen nehmen kann. Doch wer will schon unter Zwang leben? Also gibt es  Ablehnung von seiten der Schüler. Wer wollte es ihnen verdenken? Nur da, wo die Person des Lehrers diese Abwehr durchbrechen kann, wo er eine interessierte, vielleicht sogar liebevolle Beziehung zu seinen Schülern aufbaun kann, da geschieht Lernen. Denn dann lernen die Schüler dem Lehrer zuliebe, um die Nähe aufrecht zu erhalten, die er geschaffen hat. Wir alle blühn auf in der Nähe und verdorren wie ungegossenen Pflanzen im Abstand zu anderen Menschen.

Wenn der Lehrer sich nicht für die Schüler interessiert, interessieren sich auch die Schüle nicht für ihn - oder sein 'Fach'. Schüler sind da gut, wo sie ihre Lehrer mögen.

Und das ändert sich auch nach der Schulzeit nicht.
Wir lernen nur das, was wir lieben (was uns interessiert).   



English. Yuken Duit

Wenn  ich Fussball spielen will, muss ich nach den Regeln des Fussballs spielen. Wenn ich Schach spielen will, sollte ich mich an dessen Regeln halten. Ich kann nicht mit einem Fussball Schach spielen. Wir wissen das.

Englisch ist ein weiteres Spiel. Auch Englisch hat seine ganz bestimmten Regeln, ohne die es kein Englisch ist.  
'today beautiful shine sun be the' ist kein Englisch, weil die Worte sich nicht an die Regeln halten.

Die Regeln des Englischen nennt man Grammatik (aus dem Griechischen Gramma, dem Geschriebenen. Grammatik heisst eigentlich nur: So wird es geschrieben/benutzt).  

Aus einem bestimmten Grund mögen viele Menschen keine Grammatik. Grammatik sei langweilig, schwierig, sogar unnötig, heisst es. Grammatik sei nicht wichtig. Nur Kommunikation zähle. Doch wie ich in einer Sprache ohne Regeln kommunizieren soll, weiss ich auch nicht.

In Wirklichkeit steckt hinter diesem ablehnenden Urteil die eigene Erfahrung, dass gerade die englische Grammatik nicht zu verstehn ist. Für einen Erwachsenen ist sie unlogisch und widersinnig; für einen Schüler vertrackt und kaum zu erlernen. Ausserdem gibt es viel zu viele Regeln, die sich niemand behalten kann.

Das ist schade. Weil gerade das Englische von seiner Struktur her so einfach ist wie kaum eine andere Sprache. 

Diese Einfachheit sehen wir aber nicht, weil unsere Erfahrung so ganz anders ist.

Wer/was also hat diese einfache englische Sprache so kompliziert gemacht?

Die Antwort lautet: Julius Caesar, Herrscher über das römische Imperium vor über 2000 Jahren. Er beschloss, diese abgelegenen Inseln im Ärmelkanal (Britannien) zu überfallen und seinem Reich einzuverleiben. Was ihm auch (teilweise) gelang. Von dieser Zeit an und noch bis ins 20. Jahrhundert hinein, stand Grossbritannien unter der Herrschaft von Caesars Sprache, dem Lateinischen. Wer etwas werden wollte in diesem Land, lernte erst einmal Latein, bevor er sich mit dem Englischen befasste. Dabei lernte er auch die lateinische Grammatik kennen. Die hat ein wunderschönes Regelwerk mit so exotischen Dingen wie Zeiten und Wortarten und Konjugation und Deklination usw.

Und weil es im Lateinischen eine Zukunftsform gibt, fragte man sich, wo ist die denn im Englischen. Doch man fand keine Zukunft. Aber es musste doch eine Zukunft geben, weil es doch auch im Lateinischen eine gab, oder? Und weil eben nicht sein darf, was nicht sein soll, machte man sich eine Zukunft. Demnach sind alle Sätze mit 'will' Zukunft. Demnach ist 'I will do this' Zukunft. Future I in den alten Lehrbüchern.

Das alles ist Mumpitz, wie jeder weiss, der sich ein wenig mit der englischen Sprache befasst. Nur weil man das Lateinische über das Englische stülpt; nur weil man uns zwingt, Englisch durch die Brille des Lateinischen zu betrachten, schafft das immer noch kein Future I. Tatsächlich gibt es kein Future I im Englischen. Es gibt überhaupt keine Zukunftsform. (Da man dies weiss, aber nicht bereit ist, es zuzugeben, hat man sich klammheimlich auf den vorsichtigen Rückzug begeben. Future I heisst in den heutigen Lehrbüchern nur noch Future with will. Doch auch das ist falsch. Im Englischen, wie im Deutschen, gibt es keine separate Zukunftsform.)

Genau hier liegt der Hund begraben: Seit gut 300 Jahren zwingt uns die Schule, lateinisch zu denken, um englisch sprechen zu können. Das ist genau so, als ob ich sagen würde, der kürzeste Weg von Frankfurt nach München geht über Hamburg. Was für ein Unsinn. Doch weil ich das Englische durch die  Augen der lateinischen Grammtik betrachte, schaffe ich Durcheinander/Verwirrung und Frustration. Genau darum ist die englische Grammatik für den Normalbürger kaum verständlich (Wenn ich heute, als Erwachsener,  eine solche Grammatik lese, verzweifle ich regelmässig.) Kein Wunder, wenn ich sie ablehne.

Doch wie gesagt, eine Sprache ohne Regeln ist Chaos. Die Regeln brauchen wir, um das Spiel überhaupt spielen zu können. 'today beautiful shine sun be the' ist kein Englisch.

Andererseits brauche ich bloss das Lateinische fortzulassen - und schon wird Englisch einfach und klar; kinderleicht und glasklar. Und es macht Spass, den wirklichen Regeln auf die Spur zu kommen.

Statt also Grammatik voreilig auf den Müll zu werfen, wäre es vielleicht angebracht, mit neuen Augen - und ohne die lateinische Brille - hinzuschaun.

Das macht Yuken Duit. Ich nenne Yuken Duit the Structure of International English - um das Wort Grammatik zu vermeiden. Ohne den lateinischen Umweg gibt es nur ein Dutzend Regeln, um damit alle möglichen Sätze in allen möglichen 'Zeiten' zu bilden. Und diese wenigen Regeln passen bequem auf eine Visitenkarte. Stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten die englischen Regeln in einem Bruchteil der Stunden herausfinden, die Sie dafür in der Schule benötigt haben! Und Sie viel besser handhaben. Englisch könnte direkt wieder Spass machen! Nicht auszudenken!

Yuken Duit wurde (und wird) von mir entwickelt. Meine Seminare der letzten 20 Jahre drehen sich nur noch um diese neue und so aufregende Struktur. Meine Teilnehmer sind glücklich und meinen: "Warum hat man uns das nicht schon in der Schule so gezeigt? Ich lerne hier mehr als in vielen Jahren Schule." 

Das ist so, weil sie mit Yuken Duit von Frankfurt aus nicht über Hamburg nach München fahren müssen. Simple.


 

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